Aid Expand e.V.

Hebammenprojekt im Nord-Irak | 10.12.2024

Organisation:

Aid Expand e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, Armutsregionen in der Welt durch lösungsorientierte finanzielle und technische Zusammenarbeit, Bildung und medizinische Hilfe zu unterstützen. Die Motivation des Vereins macht sich an folgenden Indikatoren fest: Der Verein möchte dazu beitragen, dass Armut und Hunger in der Welt beseitigt werden, dass Menschen Zugang zu medizinischen Hilfen bekommen und so gesund alt werden können, dass Menschen Bildung erhalten und somit ihre Potenziale entfalten können und dass Frieden und Gerechtigkeit gestärkt werden. Aid Expand e.V. beschäftigt 9 Mitarbeiter und ist mit mehr als 7 Projekten in 7 Ländern gemeinnützig tätig.

Die Arbeit des Aid Expand e.V. gründet sich auf Werten wie Verantwortung gegenüber Mitmenschen, Achtung vor Andersdenkenden und -lebenden und auf der „Ehrfurcht vor dem Leben“ im Sinne Alberts Schweitzers und eines christlichen Humanismus.

 

Projekt:

Gemeinsam mit der Whole Woman Initiative und anderen NGOs sorgt Aid Expand e.V. dafür, dass ein dreiköpfiges internationales Team von Hebammen im Nord-Irak Bildungs- und Trainingsprogramme für Hebammen und Krankenschwestern in 5 Binnengeflüchteten-Camps anbietet. Ziel der Mission: Die Hebammen und Krankenschwestern vor Ort sollen eigenständig in der Lage sein, Frauen und Neugeborene im Wochenbett in deren Zelten zu versorgen, um ihnen adäquat zur Seite stehen zu können und um zur Senkung der Neugeborenenerkrankungs- und -sterblichkeitsrate beizutragen. Ergänzend dazu veröffentlicht das internationale Hebammenteam kurze, übersetzte Bildungsvideos auf Instagram zu den meistgestellten Fragen der Mütter, da die Mütter meist weder lesen noch schreiben können, aber auf Social Media aktiv sind.

Da dieses Engagement aber bis jetzt unabhängig vom Arbeitsplatz der Hebammen stattgefunden hat, hat sich Aid Expand e.V. entschieden, nun auch Trainings in Krankenhäusern anzubieten, da so mehr Wirkung für nachhaltige Veränderungsprozesse erzielt werden kann. Da jedoch die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern vor Ort für Hebammen sehr schwierig sind und Geburten oft unter menschenunwürdigen Bedingungen stattfinden, muss das dreiköpfige Hebammenteam sehr behutsam, strategisch und auf persönlicher und vertrauensvoller Ebene mit der Leitung der Krankenhäuser zusammenarbeiten. So wurde bisher viel daran gearbeitet, eine gute Beziehung zum Gesundheitsministerium und zum Krankenhausmanagement aufzubauen. Nun wurde ein erstes Pilotprojekt in einem Krankenhaus ins Leben gerufen, das gerne folgende Ziele erreichen will: eine an die Geburt anschließende mindestens 15-minütige Bonding-Time im Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Baby, die zur Standardversorgung bei Geburten gehören sollte.

 

Unterstützung:

Die Stiftung Bildung.Werte.Leben unterstützt das Pilotprojekt mit finanziellen Mitteln und wünscht dem Hebammenteam nachhaltige Erfolge für ihre so wichtige Arbeit für Mütter und ihre Neugeborenen im Nord-Irak.

 

Durchführung:

Beginn des Rechercheprozesses für das Pilotprojekt war März 2024. Anschließend wurden mit einer Leitungskoalition effektive Schritte zur De-Facto-Implementierung im Herbst 2024 vorgenommen. Nach 6-8-wöchiger Neuerung sollten dann erste Evaluationen durchgeführt werden, die absehen ließen, dass das Projekt Erfolge verzeichnen würde. Anschließend wurde das Trainings-Programm für Hebammen und Krankenschwestern in die Tat umgesetzt und endete mit einem feierlichen Abschluss, an dem die Trainees gebührend gefeiert werden konnten.

Maria Soldner, eine der Hebammen des internationalen Teams, das das Training durchführte, berichtet noch einmal selbst von ihrem Projekt:

„Dank der Unterstützung der Stiftung Bildung. Werte. Leben konnten wir unser Pilotprojekt erfolgreich umsetzen und die Krankenschwestern und Hebammen mit einer Abschlussfeier und kleinen Geschenken für ihre harte Arbeit und den erfolgreichen Abschluss der Zertifikatstrainings ehren. Die Wertschätzung und der Respekt, die wir diesen Fachkräften im Training und mit der Feier entgegenbringen konnten, stärken nicht nur ihre berufliche Identität, sondern lädt sie auch ein, ihren Patientinnen mit gleicher Achtung und Respekt zu begegnen. Dafür sind wir der Stiftung sehr dankbar.“