Dankbarkeit

Autor: Amelie Rick | 22.04.2020

Dankbarkeit Stiftung Bildung.Werte.Leben

Wie oft kommt es in unserem Leben eigentlich vor, dass wir für irgendetwas dankbar sind? Ist es nicht so, dass wir viel häufiger Zeit und Energie darauf verwenden, uns über Dinge aufzuregen, die nicht funktionieren, die unseren Ablauf stören, die sich uns in den Weg und vor Herausforderungen stellen? Dieses Phänomen lässt sich damit erklären, dass sich unser Leben an Routinen und Pflichten orientiert, an Dingen, die uns das Gefühl geben, funktionieren zu müssen. Und wenn dann etwas dazwischenkommt, erregt das unsere Aufmerksamkeit zu einem hohen Grad.

Dabei ist es allseits bekannt und auch völlig logisch, dass es den Menschen psychisch besser geht, die auch das Gute sehen, die Freude an den kleinen Dingen finden und mit einer Grundeinstellung der Dankbarkeit leben. Denn ein dankbarer Blick auf das Geschehen ist automatisch mit einem Glücksgefühl und Freude verbunden. Das eigene Leben erscheint plötzlich heller, klarer, freundlicher und ist viel leichter zu tragen. Sich diese Einstellung anzueignen braucht allerdings etwas Übung und Zeit. Weil ein Umdenken stattfinden muss. Doch diese Mühe lohnt sich! Francis Bacon, ein englischer Philosoph, Schriftsteller und Politiker, gab zu seinen Lebzeiten einen guten Grund dafür an: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Die Dankbaren sind glücklich.“ Mehr braucht man da eigentlich nicht mehr sagen…

Wir wollen heute dazu anregen, sich ein Dankbarkeitstagebuch zuzulegen. Warum? Weil es uns helfen kann, das Dankbarsein zu einem festen Bestandteil unseres Lebens zu machen. Alles, was Ihr dafür braucht, ist ein kleines Heft, ein Stift und jeden Abend ein paar Minuten Zeit. Wenn man ein Dankbarkeitstagebuch beginnt, empfiehlt es sich, sich erstmal auf 5 Dankbarkeits-Punkte festzulegen, die man täglich aufschreibt. Mit der Zeit wird es einem immer leichter fallen, Dinge zu finden, für die man dankbar sein kann. Auch hier gilt das allseits bekannte Prinzip: Übung macht den Meister.

Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass sich dieses Experiment wirklich lohnt: Man schläft zufriedener ein, wacht zufriedener auf. Man sieht auch im Alltag immer öfter das Gute und merkt, wie es einen auch in herausfordernden Zeiten nicht gleich umhaut. Weil es immer einen Grund gibt, dankbar zu sein… Sogar in Zeiten von Corona. Versucht es doch selbst einmal. Ihr werdet sehen, dass diese Medizin hält, was sie verspricht, wenn man sie regelmäßig einnimmt 😉