Das Wort im Anfang 

Autor: Amelie Rick | 18.10.2023

 

„Und jedem Anfang wohnt einer Zauber inne.“, sagte Hermann Hesse einmal. Wenn wir gerade aus dem Fenster und in die Herbstbäume schauen, die sich alle in rot-gelb-braune Schale werfen, können wir ihm wohl zustimmen, diesem Dichter und Denker unseres Landes. Der Herbstanfang hat wirklich etwas Besonderes an sich… Auch wenn wir zurückschauen auf die individuellen Anfänge, die unser Leben immer wieder für uns bereithielt, dürfte dieser Satz oft stimmen. Erinnern wir uns nicht alle noch an unseren ersten Schultag? Stolz und groß haben wir uns gefühlt. Und ein wenig eingeschüchtert oder verunsichert, wenn wir ehrlich sind. Aber wir konnten ihn spüren, diesen Zauber des Anfangs.

Auch wir blicken heute zurück auf einen Anfangspunkt: Vor 10 Jahren wurde das Haus c13 fertiggestellt, das der Vision der Stiftungsgründer, ein Familien-, Bildungs- und Gesundheitshaus ins Leben zu rufen, eine Form gab, die seitdem vielen Menschen zum Segen werden konnte. Ja, so ein Anfang ist schon etwas Wunderbares.

Doch was ist eigentlich, wenn wir irgendwann mal eine Vision für etwas bekommen haben, diese aber auf dem Weg verlorengegangen ist? Wenn wir einfach weitermachen, ohne das Feuer des Anfangs noch in uns zu spüren? Wenn wir merken, dass das Träumen eigentlich fast schöner war, als den Traum in die Tat umzusetzen? Gerne würden wir Hermann Hesse einmal fragen, wer in seinen Augen eigentlich hinter der Kraft des Zaubers steckt, den er beschreibt. Und ob der Zauber aus seiner Sicht wirklich nur dem Anfang innewohnt oder ob man ihn auch reaktivieren kann. Wie wohl seine Zauberformel aussehen würde? Sicher würden wir ihm in einem Gespräch auch von unseren Erfahrungen berichten, die uns immer wieder eines zeigen: Man tut gut daran tut, regelmäßig zu seinen Anfängen zurückzukehren. Zu der Stimme, die man damals tief in sich flüstern hörte und die etwas in uns zum Leben erweckte, was unser Innerstes zum Leuchten und ganz in den Einklang mit uns selbst brachte. Wenn wir die Person hinter dieser Stimme kennen würden, könnten wir ihr nämlich auch all unsere Fragen stellen, wenn es mal schwierig wird. Wir könnten uns Rat einholen, unsere Sorgen und unsere Wut an sie loswerden, wenn das, was sie ursprünglich zu uns sagte, kaum erreichbar zu sein scheint. Und vor allem könnten wir uns immer wieder neu von ihr daran erinnern lassen, aus welchem Grund wir eigentlich damals losgelaufen sind. Um uns eine Weile bei ihr auszuruhen, ihr zuzuhören, dabei Trost, neue Kraft, Perspektive und Motivation geschenkt zu bekommen und gestärkt zurück auf unseren Weg zu kehren, von dem wir nun wieder wissen, dass er der richtige ist. Nicht weil wir selbst so toll und begabt wären. Sondern weil es jemanden gibt, der uns dazu bestimmt hat, ein Leben zu führen, dessen Sinn und Werk allein aus Seiner Stimme kommt, die uns immer das zuspricht, was wir gerade brauchen und was wir in Seinen Augen bereits sind: geliebt, getragen, geleitet, geschützt.

Wer sich nun noch fragt, von welcher Stimme wir hier reden, dem wollen wir hier Aufschluss geben: Wir spüren, dass die Vision der Stiftung und auch die individuellen Visionen, die wir als einzelne Menschen in uns tragen, von Gott gegeben sind. Seine Stimme ist die, die uns ins Leben rief und von Anfang an einen Plan für uns hatte. Und mit genau dieser Stimme dürfen wir uns immer wieder vereinen, indem wir verstehen, dass das wichtigste Ziel unseres Lebens nicht sein sollte, unsere Lebensvision unbedingt zu kennen und verkrampft in die Tat umzusetzen. Sondern in Beziehung mit dem zu leben, in dessen Armen unsere Sehnsucht und Suche nach Anerkennung endet, weil Er uns findet und uns Bestimmung zuspricht, die ewig ist und bleibt. Auf diese Weise können wir für unsere Vision brennen und uns immer wieder neu für sie entzünden lassen. Weil sie aus Ihm heraus geboren und in unsere DNA hineingelegt wurde.

So wünschen wir allen, die diesen Input lesen, ein immer wieder erfrischendes und sinnerfüllendes Zurückkehren zu den eigenen Anfängen, denen in unseren Augen nicht nur ein Zauber sondern die Stimme des Schöpfers selbst innewohnt.