Gegründet, um zu sein!

Autor: Amelie Rick | 20.12.2023

 

Egal, wohin wir auch blicken und mit wem wir auch reden: Irgendetwas hat sich in den letzten Jahren verändert. Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Mehrere Jahre Pandemie, Krieg in der Ukraine, nun auch noch in Israel, gestiegene Lebenshaltungskosten, wohin man auch sieht, der allgegenwärtige Klimawandel und seine Folgen. So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei.

Doch das Leben muss weitergehen. Und so gehen wir mit und klinken uns wie eine Zacke im Zahnrad des Lebens in unseren Platz in der Gesellschaft ein und gehen unseren täglichen Aufgaben nach. Doch immer wieder zwischendurch gibt es diese Momente, in denen wir uns erinnern. Erinnern an das Leid der Menschen, die gerade im Krieg um ihr eigenes Leben kämpfen und um das ihrer Liebsten bangen. Erinnern an eine Zeit im Lockdown, in der die eigene Welt Kopf stand und so vieles in unserem Inneren veränderte, was nun auch Auswirkungen auf unser Heute hat. Erinnern an die Tage, wo wir uns das eine oder andere mehr geleistet haben, was heute vielleicht gar nicht mehr möglich ist.

In diesen Zeiten stellt sich jedem Einzelnen von uns neu die Frage: Was trägt uns? Was gründet uns? In einer Welt, wie sie noch vor einigen Jahren, zumindest in Deutschland existierte, in denen es uns in so vielen Dingen grundsätzlich ganz gut ging und wir uns um die eben genannten Erinnerungen keine Gedanken machen mussten, wurden so viele Glücks- und Lebensratgeber herausgegeben wie nie zuvor. Anscheinend hatten wir viel Zeit über Fragen wie „Wie finde ich Glück in mir selbst?“, „Wie finde ich mich?“ und das Thema „Die Wahrheit und Liebe in mir selbst“ nachzudenken. Grundsätzlich sind all diese Gedanken ja nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Sie zeugen von einer Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens. Und doch stellt sich uns die Frage, ob die Antworten, die in diesen Ratgebern gegeben wurden und die damals vielleicht halfen und ein gutes Gefühl gaben, auch den aktuellen Erschütterungen dieser Welt standhalten. Denn diese Erschütterungen zeigen ganz deutlich: Wir Menschen sind gar nicht so gut, wie wir es uns die letzten Jahre über eingeredet haben. Wir machen Fehler, haben egoistische Motivationen, Vorurteile, Triggerpunkte und so vieles mehr. Auch das macht was mit uns als Gesellschaft. Ist der Mensch am Ende gar nicht so gut, wie wir meinen? Doch wenn wir den Glauben an die Menschheit und sein Gutsein verlieren, woran sollen wir denn dann glauben?

Wir als Stiftung glauben daran, dass Gott uns Menschen erschaffen hat und dass wir nicht aus Zufall oder durch einen großen Knall zu unserem Sein gefunden haben. In der Bibel wird geschrieben, dass Gott die Welt erschuf und am Ende sagte: „Es ist sehr gut.“ Ha, da haben wir es doch: Der Mensch ist also doch gut. Naja, da können wir nur so halb zustimmen. Ja, Gott hat den Menschen in Seinem Ebenbild erschaffen, sich etwas sehr Gutes mit jedem Einzelnen von uns überlegt und uns die Erde gegeben, damit wir sie gut verwalten. Doch der Mensch ließ sich von der Lüge einer Schlange verführen, die ihm sagte: „Suche auf eigenen Wegen nach Erkenntnis. Dafür brauchst du Gott nicht.“ Wir alle wissen, wie diese Geschichte endete: Der Mensch musste das Paradies, für das er eigentlich geschaffen wurde, verlassen und Tod, Fehlerhaftigkeit und Schmerz bestimmten seitdem sein Leben mit. Doch weil Gott diese Trennung nicht ertrug, schmiedet Er einen Plan: Er sandte Seinen eigenen Sohn auf die Erde, um Ihn stellvertretend für die Menschheit und ihre Fehler sterben zu lassen. Und er gab den Menschen dadurch noch ein weiteres Geschenk: Seinen Heiligen Geist, der durch die Überwindung des Todes als Geist Gottes in jedem Herzen wohnt, das Ihn als Herrn des eigenen Lebens anerkennt. Was für ein wunderbares Geschenk!

Nun dürfen wir Menschen trotz dieser Welt, in der wir leben, etwas Göttliches in uns tragen, was uns hält, leitet, liebt und befriedet. Nicht durch unser eigenes Gutsein, an dem wir sowieso nur scheitern können. Sondern durch die Erlösung von uns selbst durch den, der uns als Seinen Wohnort erwählt hat. Seine Liebe kann nun unser Innerstes erhellen und uns den Weg zum Leben leuchten, auch wenn es dunkel um uns herum wird. Diese Erfahrung befreit zutiefst, denn sie zeigt: Wenn ich Gott die Erlaubnis gebe, in meinem Herzen zu regieren, muss ich mich nicht mehr selber tragen und erlösen. Ich bin es bereits. Und darf es immer wieder neu sein.

So wünschen wir allen, die diese Zeilen lesen, ein frohes Weihnachtsfest und ein inneres Gegründet-Sein, das nicht von dieser Welt ist. Denn der Retter, der in diesen Tagen vor rund 2000 Jahren geboren wurde, war es auch nicht.